Der Morgenkaffee ist mir fast in den falschen Hals geraten, als ich das Datum bemerkte.
Die gesamte fünfzig Kilometer lange Autofahrt zur Arbeit verbrachte ich damit, nachzudenken und zu fürchten, was heute wohl passieren würde. Dabei sammelte sich hinter mir eine lange Schlange anderer Autofahrer an, weil ich sicher fuhr und mit achtzig voranrollte, um Unfälle zu vermeiden. Die Sommergeschwindigkeitsbegrenzungen waren nämlich schon aufgehoben worden.
Ist das wirklich ein Unglückstag?
Laut einigen Studien ist dieser Tag sicherer als andere Freitage. Es werden weniger Unfälle und Kollisionen gemeldet als an einem gewöhnlichen Freitag. Allerdings werden an diesem Tag mehr Autodiebstähle gemeldet. Es lohnt sich also, langsam zu fahren und den Verkehr nicht zu behindern. Selten wird ein Auto direkt während der Fahrt gestohlen.
So oder so – viele fürchten dieses Datum. Auch mir fällt es offenbar immer wieder auf.
Die große Pechsträhne beginnt spätestens dann, wenn der erste Tag des Monats auf einen Sonntag fällt. Dann ist nämlich Freitag der 13. Jedes Jahr gibt es mindestens einen Unglückstag, höchstens kann es dreimal passieren.
Wahrscheinlich erinnert sich jedoch so mancher finnische Mann (und auch manche Frau) an den letzten Freitag, den 13., aus ganz anderen Gründen als wegen eines Unglücks. Als dieses Datum zuletzt am 13.5.2011 eintraf, wurde den Finnen ein völlig neues Konzept vorgestellt;
LUFTDREHER!
Granlund hatte alle Chancen, bei seinem großartigen Unterfangen zu scheitern, sogar was das Datum betrifft, aber trotzdem schaffte er es bis ins Finale – mit den bekannten Folgen.
Dieses Unglücksdatum entstand ursprünglich durch die Verbindung zweier abergläubischer Vorstellungen: Freitag gilt als Unglückstag und die 13 als Unglückszahl.
Kann man daraus jetzt den Schluss ziehen, dass alle übrigen 362 - 364 Tage des Jahres Glückstage sind?
Das hoffen wir sehr, allein schon wegen des Erfolgs des finnischen WM-Teams.
Auch hierfür muss es eine Ausnahme geben. Die Franzosen. In Frankreich gilt dieser Tag nicht als Unglückstag, und das ist auch egal. Sie haben keine Ahnung vom Luftwirbel und der Sonnenkönig bedeutet für sie etwas anderes als für uns Finnen der Sonnenkönig Tamminen.
Beim Schreiben fiel mir das Sprichwort ein: 'Glück im Unglück.'
Was soll man jetzt noch glauben? Ich ziehe mich zurück, um darüber nachzudenken – eingehüllt in eine Sicherheitsjacke – und gebe mein abschließendes Urteil in Blau-Weiß ab, nachdem Finnland die WM-Goldmedaille gewonnen hat.
Wir sehen uns auf dem Marktplatz.
-Petteri Tirkkonen-