Grüße aus Leppävirta und willkommen im Dimex-Blog. Wir wollten anfangen, die Dinge aus unserer Perspektive zu erzählen – und wer könnte da besser als Erster aufs dünne Eis gehen als der Geschäftsführer selbst?
Als Unternehmer habe ich nun zwei Rezessionen erlebt; die aktuelle sowie die, die Anfang der 90er Jahre begann. Damals kam die Krise schleichend. Es dauerte eine Weile, bis wir wirklich verstanden, was geschah. Die aktuelle Rezession kann man nicht als schleichend bezeichnen. Selbst das Verständnis kam schneller.
Aber kehren wir zurück zum Anfang der 90er Jahre.
Die ersten Anzeichen der Rezession zeigten sich 1991, als unser Umsatz zu sinken begann. Näharbeiten waren bereits in den 70er und besonders in den 80er Jahren aus Finnland abgewandert, aber aufgrund der Kostenstruktur und des gestiegenen Angebots begann die Verlagerung Anfang der 90er Jahre rasant zuzunehmen. Auch wir fanden damals einen Partner in Estland. Dieses Modell funktioniert bis heute.
Anfang der 90er Jahre lag unser Umsatz bei einer Million Euro und wir Dimex-Mitarbeiter waren etwa 20, darunter auch unsere eigene Nähgruppe. Wir ließen Näharbeiten zusätzlich von Subunternehmern anderswo in Finnland erledigen. Als die Umsätze zurückgingen, wurde klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Zuerst erhöhten wir die Anzahl der Verkaufsleistungen. Danach kündigten wir Subunternehmerverträge. Dann sparten wir Kosten in Leppävirta, z. B. indem wir die freiwillige Versicherung für Unternehmer beendeten und die Gehaltszahlungen an die Unternehmer-Eigentümer für ein halbes Jahr aussetzten. Trotz dieser Maßnahmen mussten wir schließlich drei Mitarbeiter entlassen.
Die Entlassungen fühlten sich schlimm an und waren wirklich belastend. Die eigenen Vorteile zu kürzen war aber deutlich leichter als die der anderen. Die vorherige Rezession wird bei uns zu Hause durch ein Gespräch zur Weihnachtszeit 1992 gut beschrieben. Jemand meinte passend zum Festthema, dass Jesus irgendwann zurückkommt. Unsere jüngere, damals 9-jährige Tochter Tuire, sagte dazu: „Hoffentlich nicht gerade jetzt, wo auch noch die Rezession ist.“
Was soll man darauf antworten.
Im nächsten Blog wenden wir uns mehr der Gegenwart zu. Einen schönen März wünschend
Jukka Krogerus
Geschäftsführer
PS
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